Donnerstag, Juli 27, 2006
Dienstag, Juli 25, 2006
Samstag, Juli 15, 2006
Ein paar Bekenntnisse
Ich geb's ja zu: Mein autoerotisches Leben interessiert mich langsam mehr, als mein genitalerotisches. Ja letzteres, das nach außen hin so harmonisch (naja mehr oder weniger) wirkt, kommt mir immer mehr wie eine bloße Fassade vor. Aber war das nicht auch schon immer so? Und ich weiß ja auch, dass das nicht normal ist. Dass das irgendwie ziemlich krank ist.
Und meinetwegen!
Ich halte mich hier sicher am Besten an den Mythos von Sisyphos.
Und ist es letztendes nicht so, dass hinter dem ganzen intelektuellem Gebrabbel, der ganzen analytischen Spintisiererei, nichts anderes steht, als eine hmm... Nabelschau (höflich ausgedrückt), mit elaborierten Worten: Mache ich denn hier etwas so viel anderes, als all die Leute, die ihre Schwanzfotos hochladen; alles halt ein wenig aufdrapiert.
Und wieder: Na meinetwegen. Ist das Internet nicht für alle, für jeden einzelnen da, irgendwie?
Und dann ist sie schließlich auch da, die autoerotische atemlose Erregung! Kommt von hinten her über dich und knipst dir mit kalten Fingern in die Nippel. Und du hörst den Lockruf der Schlinge...
Immer wieder wird in Fachtexten BDSM als eine sexuelle Affinität bezeichnet, die auf fortgesetze Intensitätssteigerung drängt. Ich habe das immer als Pathologisierung, als eine Art Normierungsversuch betrachtet. Dabei fühle ich immer deutlicher, dass genau das den Tatsachen entspricht.
Und irgendwo werde ich den Punkt finden müssen, an dem genug sein wird.
Und dann noch etwas:
Liest hier denn überhaupt jemand mit?
Natürlich ist das Internet für jedes Individuum da. Aber wie in hmm... internetlosen... Gesellschaften gibt es für jeden Einzelnen unterschiedliche Grade der Eingliederung in die Gesellschaft.
Was soll auch ein Blog über einen Hanging-Fetish, mit Frauen in der dominanten Position, dazu noch in einer anderen Sprache als Englisch geführt? Das ist doch absurd! Und dann steht hier statt tonnenweise Bilder und Manips nur irgendwelches Geschreibsel, nichts was einen nicht in den zig Millionen anderen Blogs schon beim ersten Aufruf langweilt... Wer sollte also auch hier bleiben?
Nr. 2048-56
Ein Tischchen mit einer Flasche Champagner und mehreren Gläsern.
Auf den ersten Blick eine Nische in einer gemütlichen Weinstube.
Eine Deckenlaufschiene mit beweglichen Haken.
Mehrere Frauen in Talar, Uniform oder Zivilkleidung betreten durch eine kleine Tür den Raum. Versammeln sich der Kamera gegenüber und grüßen. Sie schenken sich Gläser ein, prosten zur Kamera hin, nehmen eine förmliche Haltung ein und trinken.
Schließlich ist es eine schöpferische Idee, die die Vorsitzende in ihrem Befehl an die Scharfrichterin zum Ausdruck gebracht hat:
„Ich will, dass sie erhängt werden, aufgehängt wie Windhündchen!“
Die Frauen vor der Kamera sehen sich plötzlich um. Der rasche Kameraschwenk erreicht die Tür gerade noch rechtzeitig um den nackten Mann mittleren Alters zu erfassen, der, von Aufseherinnen angetrieben, zur Tür hereinstolpert, die Hände mit Draht am Körper festgebunden.
Eine unter den Zivilen packt den Nackten mit einem Griff, und verrät sich augenblicklich als Scharfrichterin mit großer Praxis. Ihm wird die Ehre einer wirklichen Künstlerin zu teil werden. Wie eine Zauberin knüpft sie am Hanfseil die Trag- und die Würgeschlinge, wie eine Dirigentin gibt sie ihren Helferinnen das Zeichen zum Einsatz, diesen ersten auf den Schemel zu heben, und schließlich beginnt sie wie eine Bildhauerin dessen Totenmaske zu modellieren, indem sie mit der Präzision einer Maschine ihren Fuß an den Schemel setzt und diesen millimeterweiße umkippt, damit der Strang das Gewicht des Delinquenten grammweise übernimmt, und ihr Kunde ohne Bekleidung und Haube gezwungen ist, der prominenten Betrachterin dieses Films sein Ende von A bis O vorzuführen, einschließlich der physiologischen Reaktionen, die es der geneigten Zuseherin ermöglichen, den exakten Moment des Abgefertigtseins mit dem bloßen Auge zu bestimmen. Dann stemmt sich die Vollstreckerin gegen den Abgefertigten und sendet ihn über die Laufschiene zur anderen Seite des Raumes. Darauf trinkt sie ein Gläschen Champagner, das ihr eine jüngere Gehilfin reicht, und spitzt die Lippen.
Da wird der nackte Zweite hereingetrieben.
Mit unerschöpflichem Humor sorgt die Chefin dafür, dass Gesicht um Gesicht in fast gleichen Intervallen sämtliche Stadien des Erstickens durchläuft. Penis um Penis hebt sich, um seiner Aufknüpferin den letzten Gruß zu entbieten, und sobald er erschlafft vom Exitus kündet, wird sein Besitzer wie ein Hund die Laufschiene entlang geschickt, bis er an seinen Vorgänger stößt.
Jede Nummer endet mit einem Gläschen Champagner, dabei wird der nächstfolgende Kandidat von ihr keineswegs langsamer oder nachlässiger abgefertigt.
Es ist wie bei wirklich großen Konzerten, man hat den Eindruck, es ginge weiter, obwohl das letzte Bild mit den acht Stück hängenden männlichen Windhündchen, von den Helferinnen rasch seitlich gedreht, damit sie der Vorsitzenden nicht die hervorgequollene Zunge entgegenstrecken oder gar den Hintern hinrecken, schon längst erloschen ist, und nur der monotone Bildschirm flimmert.
(nach