"Ganymed Hotel ... geschlossene Vorhänge ... nackt auf dem Bett, ... Das Bild von Jerry ... es wird lebendig ... macht mich heiß, es anzusehen ... Ich weiß, er ist in einem Raum wie diesem ... wartet ... es liegt ein Geruch in dem Raum, sein Geruch ... Ich kann riechen, was gleich passieren wird ... nackt mit Tiermasken ... Dämonenmasken ... Ich bin nackt, aber ich habe keine Maske. Wir stehen auf einer Bühne ... durchscheinende Schlinge ... windet sich wie eine Schlange ... Jerry, nackt, wird von einer Zwillingsschwester hereingeführt ... kann sie kaum auseinanderhalten. Ein roter Dunst liegt über allem, und der Geruch – Mit einem roten Tuch bindet sie ihm die Hände in den Rücken ... Sie hat ihm die Schlinge um den Hals gelegt ... Die in ihn hinein wächst ... der Schwanz kommt ihm hoch und er läuft über und über rot an, bis zu den Zehenspitzen. Wir nennen das einen Roten kriegen... Die Plattform fällt unter ihm auf und da hängt er und strampelt. Drei mal nacheinander geht er ab. Seine Zwillingsschwester fängt den Samen in einer Flasche auf. Er wird wachsen...."
William S. Burroughs - Cities of the red night
Samstag, April 29, 2006
Dienstag, April 04, 2006
Geschwätz
Fast vier Wochen hast du die Schlinge gescheut. Und erst heute hast du ihr endlich wieder nachgegeben!
Aber warum so viel Angst vor etwas, das du eigentlich schon längst akzeptiert hast? Wo du dir immer wieder sagst: heute Abend tust du es und dann tust du es doch nicht? Warum ist das so?
Weil sonst immer die Droge da war und alles in einen rauschenden Nebel verwandelt hat, dem ganzen den entsprechenden Nimbus verpasst hat. Und jetzt ist das Hängen nichts anderes mehr als eine nüchterne Sache.
Wie zum Beispiel essen. Absurd, aber das trifft es am besten!
Dabei hat es dir ja gefallen! Und der Strick hat dir den Piepmatz sauber aufgestellt. Du hast es irgendwie genossen. Ja sogar von den Frauen, die über deinen Bildschirm geflimmert sind hast du mehr mitbekommen. Es war also am Ende gar nicht so schlecht nüchtern zu zappeln.
Und trotzdem!
Du bist unzufrieden. Weil die Nüchternheit ja nicht einfach nur etwas Dahergesagtes ist. Und das Zeug, der Mechanismus sind ja nicht gerade was ästhetisch anregendes! Du kannst dich nicht so fallen lassen. Es ist irgendwie anders.
Wann war es das letzte Mal, dass du dich clean aufgeknüpft hast? Au! Das ist bestimmt lange her. Du kannst dich gar nicht mehr erinnern. Wann war das, als die Droge in deinen Lebensrythmus eingegangen ist? Auch das ist schon lange her. Weißt du es noch? Es sind sicher mehr als fünf Jahre.
Aber jetzt ist das fort. Und der einzige Punkt wo es dir wirklich auffällt ist die Schattseite deiner Sexualität. Die plötzlich nicht mehr so leicht zugänglich ist wie zuvor. Und das ist eigentlich der einzige Moment wo du dir wirklich die Droge zurück wünschst.
Beunruhigend ist das.
Ich zweifele ob ich das überhaupt noch ins Netzt stellen soll. Und dennoch tue ich es. Es ist eine gewisse Kontinuität. Auch wenn es wahrscheinlich längst keinen Sinn mehr macht...
Aber warum so viel Angst vor etwas, das du eigentlich schon längst akzeptiert hast? Wo du dir immer wieder sagst: heute Abend tust du es und dann tust du es doch nicht? Warum ist das so?
Weil sonst immer die Droge da war und alles in einen rauschenden Nebel verwandelt hat, dem ganzen den entsprechenden Nimbus verpasst hat. Und jetzt ist das Hängen nichts anderes mehr als eine nüchterne Sache.
Wie zum Beispiel essen. Absurd, aber das trifft es am besten!
Dabei hat es dir ja gefallen! Und der Strick hat dir den Piepmatz sauber aufgestellt. Du hast es irgendwie genossen. Ja sogar von den Frauen, die über deinen Bildschirm geflimmert sind hast du mehr mitbekommen. Es war also am Ende gar nicht so schlecht nüchtern zu zappeln.
Und trotzdem!
Du bist unzufrieden. Weil die Nüchternheit ja nicht einfach nur etwas Dahergesagtes ist. Und das Zeug, der Mechanismus sind ja nicht gerade was ästhetisch anregendes! Du kannst dich nicht so fallen lassen. Es ist irgendwie anders.
Wann war es das letzte Mal, dass du dich clean aufgeknüpft hast? Au! Das ist bestimmt lange her. Du kannst dich gar nicht mehr erinnern. Wann war das, als die Droge in deinen Lebensrythmus eingegangen ist? Auch das ist schon lange her. Weißt du es noch? Es sind sicher mehr als fünf Jahre.
Aber jetzt ist das fort. Und der einzige Punkt wo es dir wirklich auffällt ist die Schattseite deiner Sexualität. Die plötzlich nicht mehr so leicht zugänglich ist wie zuvor. Und das ist eigentlich der einzige Moment wo du dir wirklich die Droge zurück wünschst.
Beunruhigend ist das.
Ich zweifele ob ich das überhaupt noch ins Netzt stellen soll. Und dennoch tue ich es. Es ist eine gewisse Kontinuität. Auch wenn es wahrscheinlich längst keinen Sinn mehr macht...
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