Dienstag, September 27, 2005
Mittwoch, September 14, 2005
Plastiksexualität
Ich stranguliere mich, vor ihrem Abbild, virtuelles Katalogbild, auf mein Sehvermögen gepinnt. In frauischen Posen, mit in die Erde gerammten Beinen, palanciert auf 2mm breiten Stiletto-Heels, das graphische Dasein meiner bewusstseisfreien Sexualpartnerin. Die ein Algorithmus alle 14 skunden gegen eine andere austauscht. Wenn ich mir die Garotte zudrehe und meine Glieder konvulsiv loszittern. Und meine Zunge hängt heraus. Mein Penis schwillt. Der rechner mischt die Karten durch.... alle 12 sekunden....
Meine zersplitterte Sexualität. Und ich brauche das. Austauschbare Laufstegdominas, posierte Lügen, vor denen ich mich fürchte, die ich anbete, weil ich nur ihre Ikonen habe, ihre Modelle. Aber es ist noch profunder. Es ist eine Art liebe, die zu den halluzinierten In-den-Strick-Stoßerinnen abfließt, deren Ungegenwart ihren göttlichen Charakter aufmauert. Es ist ihre unnahbarkeit, ihre elektronische Frigidität, da stehen oder räkeln sie sich lasziv, vor meinen herausquellenden Augen. Deshalb können sie zarathustrische Aufknüpferinen sein, die sie sind. Sie sind es, sie behalten ihren lasziven Ausdruck, es ist ihnen gleichgültig, ob ich vor ihnen herunterbaumele, es läst sie so lauwarm und athletisch gespannt, wie sie es immer sein werden. Wenn sie aufscheinen und wieder erlöschen. Sie bleiben da, so wie sie sind, das macht sie göttlich, das gibt ihnen ihr strangulatorishes recht. Auch wenn mein ergebenes Rohr abejakuliert glänzen die Streifen auf ihren eruptiven Unterschenkeln wie zuvor. Indifferent und supérieur, erhaben und henkerisch selbstgefällig.
(1,5h später)
Ich weis, dass das alles böse enden wird. Es muss so sein. Irgend wann wird es gewaltsam zu Ende gehen. Und das, obwohl mein Leben, nein! Nicht unabgeschlossen... sondern es fehlt noch eine Initialzündung... Dann kann es meinetwegen geschehen, dann kann ich stranguliert auf die Tastatur kippen. Aber vorher nicht. Ich will also leben! Eine erstaunliche Feststellung. Ich will leben. Ich kann es schreiben, ich kann die Datei, die diesen Satz enthält speichern. Aber kann ich es asssprechen????? ICH WILL LEBEN??? Aber ich weis doch das ich mit gleichem recht sterben will. Dass das einziges Ziel meines Lebens, das worauf es hin arbeitet, ein unnatürlicher Tod ist. Das es ganz tief drinnen immer schon so war.
Das ist wahr! Es gibt eine Instanz, eine widerliche Instanz, die mich davon abhält. Die mich am Leben lassen will. Aber nicht um etwas positivem willen. Oder doch, diese komische Zärtlichkeit. Aber vielleicht ist die sogar mit der Todessehnsucht verbunden. TODESSEHNSUCHT. Die da ist. Vorbewußtes Zentralorgan meiner Persönlichkeit.... PERSÖNLICHKEIT.
Mit 16 Jahren hatte ich beschlossen, mit dem Rauchen zu beginnen.... Nicht weil es kuhl war... Nicht weil ich neugierig war, oder etwas verbotenes tun wollte... Sondern weil ich mich AUSLÖSCHEn WOLLTE... Weil ich mich ZU GRUNDE RICHTEN WOLLTE. Die Zigaretten waren egal. Ich hätte jede Droge genommen und ich wollte eigentlich die Zigaretten nicht. Wäre ich an Heroin rangekommen, hätte ich Heroin genommen... Es wäre mir egal gewesen. Ich hätte alles genommen was sich angeboten hätte, weil ich mich ausradieren wollte, weil ich mich durchstreichen wollte. Ich habe mit den Zigaretten begonnen, weil es sonst nichts gegeben hat.
Mittwoch, September 07, 2005
Das Sammeln
Das Sammeln ist eine Vorarbeit. Es ist beinahe wie ein Flirt. Der eine besondere Stimmung hervorruft. Eine Stimmung die notwendig ist, um alles in Schwingung zu versetzen. Das Sammeln ist sexuelles Vorverhalten. Es führt dort hin, wo es hin gehen soll, es führt ein in die Szenerie, in eine Welt, in der das stattfinden wird.
Und es geht immer wieder ins Mystisches hinein, in etwas Letztes, die Nahtstelle der Existenz. Und es ist das Sammeln, das den Trieb erst herauf lockt , das die Hypnose zu Stande bringt, in die ich dann hinein stürze.
Wie mein Vorverhalten ist auch meine aktive Sexualität geprägt von etwas Monolithischem, eben des Autoerotischen, das sich in sich abschließt und sich nach innen hin aufmacht.
Es ist in dem Sinn eine irreale Handlung oder besser gesagt eine defiziente Handlung, weil es sichja eigentlich nach einer fremden Berührung sehnt.
Die nicht statt finden wird. Das ist das Absurde an dieser Situation. Aber es ist zugleich auch das, was diese exponierte Situation verschärft.