Sonntag, Juni 10, 2007

Nummer 37 (4/4) - Vollstreckung

Er bibbert am ganzen Körper, aber er stellt keinen neuen Versuch mehr an, sich ihr zu widersetzen. Und sie kennt diesen Punkt. Und sie liebt ihn so sehr. Wie sich noch jeder einzelne bemittleidenswert schnell in sein Schicksal gefügt hat. Sich im Nu von der Vorstellung beherrschen hat lassen, vom Ende des Stranges zu baumeln, an den sie ihn gebracht hat.
Heute ist dein Glückstag!“ sagt sie, ohne von seinem Glied zu lassen, „Das hab ich dir doch versprochen!
Wann hat dich das letzte Mal eine Frau berührt...?
Hat dich denn überhaupt jemals eine Frau berührt, hmm?
Was willst du denn?
Niemand interessiert sich für dich!

Du hast bisher nie eine Frau bekommen und du wirst auch in Zukunft nie eine bekommen...

Aber
du hast mich!
Und ich werde dich von deinem bemitleidenswerten Dasein erlösen.

Ich werde dich auf meinem Galgen aufknüpfen! Und ich mache dir einen Genuss daraus, in der Schlinge abzugehen; und ich mache auch mir daraus einen Genuss!
Das ist viel viel mehr, also du je von deinem Leben erwarten kannst.
Und alles was du tun musst, ist es geschehen zu lassen!

Alles was du dazu tun musst, ist artig zu zappeln, wenn ich dich in die Schlinge gestoßen habe.
Ja...?“
Er schluckt mühsam.

J... ja...!“
So ist gut.“
Sie belohnt ihn, mit einer gemessenen Handbewegung, ihre freie Hand gleitet ruhig über die Kapuze, hinter der sein Gesicht liegt.“

Nenn mich ab jetzt Henkerin...!“
Wieder zögert er, doch er ist längst ohne Willen, will nur die Flut der Erregung nicht versiegen lasst, ist bereit, bereit alles dafür zu geben...

Meine Henkerin...“
Seehr gut....“
Der Schemel klappert gleichmäßig unter seinen zittrigen Füßen. Sie hat ihn unter das aufgestellte L neben ihrem Bett geführt, zwei feste schwarze Balken. Dann hat sie den Schemel herbeigezogen und ihn darauf steige
n lassen. Hat ihn dabei an der Hand geleitet.

Inzwischen schmiegt sich eine rote Schlaufe eng um seinen Hals. Der Knoten sitzt fest unter seinem linken Ohr. Ein schlotterndes Stück Fleisch ohne Gesicht.

Eine Schlinge ist etwas sehr Feminines, weißt du! Sie ist so sanft und weich, genau wie die Vagina, die du mir gerade geleckt hast...
Und es ist die Last deines trägen Körpers, der sie verhärtet, und wegen dem sie dir den Atem abschnüren wird, wenn du hängst.

Sie beugt sich langsam hinab zum Schemel.

Er stottert etwas, doch es sind kaum noch Worte, eher Laute, irgendwo zwischen Panik und Erregung.

Und jetzt, mein Lieber, jetzt häng ich dich auf!“
Sie greift nach dem Schemel, kippt ihn ruckartig um, sodass ihn die Schräge zwingt, sich in die Schlinge zu lehnen. Und sobald die sich fest um seinen Hals geschnürt hat, gleiten seine nackten Füße wie von selbst die Fläche hinab. Geschwind zieht sie den Schemel fort und der wehrlosen Körpers baumelt im Strick.

Nur für sie!


In Bildern von Gehängten ist der Kopf immer demütig und erschöpft abgesenkt. Und das hat auch eine gewollte Symbolik.
Aber wenn man sich an qualvollen Krämpfen ergötzt, wie es unsere Henkerin tut, und den Knoten richtig zu positionieren weiß, dreht es den Kopf unseres armen Zappelphillips schräg nach hinten, was den Charakter der Qual noch unterstreicht.
So strampelt er nun, mit einem in den Winkel der Decke gezwungenen Gesicht. Wie von einer perversen Hoffnung angestachelt.

Sie betrachtet ihn derweil mit Genuss, schließt die Augen, wie seine Zunge unter dem schwarzen Stoff aufquillt, hört eine Zeit lang nur auf das Schaben seiner aneinander reibenden Füße.
Dann hält er wieder still und sie öffnet erneut ihre Augen und weidet in der von der Strangulation erzwungenen Erschöpfung, diesem katatonischem Stillhalten, das sich in steilen Wellen der Qual ausbreitet.

Aus diesem grenzenlosen Krampf reckt sich nun sein unerbittlich optimistisches Glied zaghaft in die abgeschürte Luft und entlockt ihr ein Mona-Lisasches Lächeln.

Und das ist der Moment an dem sie ihn für einen verschwindenen Augenblick grenzenlos liebt.
Und sie stöhnt an seiner statt auf, wie sein verkrampfter Leib den letzten Rest Leben ejakuliert, dann noch einmal krampfhaft durchgeschüttelt wird, wie erstaunt ob der vergebenen Anstrengung. Ein ersterbendes Zittern dann nur mehr und dann schlingert er schlaff um die eigene Achse.
Sie stöhnt auf, vom Orgasmus getrieben, bemüht sich, die Balance nicht zu verlieren. Sie schließt die Augen, muss sie gleich wieder öffnen, muss seinen erschlafften Leib fixieren, der noch immer um die Vertikale des Strangs kreiselt.

Sie sinkt nieder, vom Anblick überwältigt, den der schlaffstrangulierte Leib ihr bietet. Blickt hinauf zu ihrem Spielzeug, das jetzt kaputt ist, das einfach kaputt gehen musste... Ihr Spielzeug...!

Und schon schleicht die Enttäuschung wieder zu ihr.

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