Mittwoch, November 02, 2005

Blog an Liquid

Du bist den Beschäftigungen des Tages nachgegangen. Deine Gedanken waren mal hier mal dort.

Du hast gar nicht darauf geachtet, weil du es einfach die ganze Zeit lang nur übersehen hast.
Du hast sogar mit der Idee gespielt, am Abend ins Kino zu gehen.
Wie naiv!
Nur dass das keine Sekunde lang wirklich ernst gemeint war. Du hast dir die Naivität doch nur selbst vorgespielt!
Und bemerkst es erst jetzt im Nachhinein:
Dass du den ganzen Tag auf die Schlinge hin organisiert hast, ohne dass du es wusstest. Dass du auf die Schlinge zu gelebt hast.
Und du findest dich vor dem Bildschirm wieder. Und du findest sie wieder, die strengen Blicke digitalisiereter Herrinnen. Und es ist da. Es ist gar nie weg gewesen, sondern hat dich immer begleitet. Weil es in dir selbst ist, und es du selbst bist, und ganz unversehens findest du dich mitten drinnen wieder. Ohne dass du eine Entscheidung gefällt, oder auch nur eine Vorstellung davon gehabt hättest, wohin es dich führen würde.

Und dass du die Schlinge heute Nacht noch bekommen wirst, ist inzwischen unabwendbar geworden.
Offen ist das physische Setting, innerhalb dessen du die Strangulation erdulden wirst müssen.

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